“Lass mal nen Laden aufmachen !”
So, oder so ähnlich war unser Fazit nach unserer Reise durch Brasilien. Açaí hatte ein großes Loch in unsere Herzen gerissen und wir sahen nur wenig andere Möglichkeiten unseren eigenen, stetig steigenden Açaí-Konsum zu finanzieren. Es war offensichtlich: Wir mussten eine Açaí Bar aufmachen. Aber wie ? Abgesehen von finanziellen Fragen, hatten wir beide absolut keine Ahnung wo man da anfängt. Ohne eigene Gastronomie Erfahrung, ohne wirkliches Konzept. Das einzige was wir hatten, war unsere Liebe zu Açaí. Mit einem gesunden Maß an Optimismus haben wir so ziemlich jede Türklinke in die Hand genommen, die man sich vorstellen kann und haben unser Açaí in Shopping Mals, Bürogebäuden und am Main verteilt. Durch gutes Feedback beflügelt, machten wir uns auf die Suche nach den geeigneten vier Wänden um unser Açaí zu verkaufen. In diesem Status sind wir dann auch erstmal für geraume Zeit versackt. Viele Vermieter standen unserer Idee eher skeptisch gegenüber und so kam es wie häufig im Leben: Das was wir wollten bekamen wir nicht und die Läden die wir hätten haben können, wollten wir nicht. Gute Lage und günstige Miete waren das vierblättrige Kleeblatt, das wir einfach nicht finden konnten. Vielleicht müssen wir einfach auf die vier Wände für unser Açaí verzichten.. oder zumindest auf die vier Wände für unsere Kunden.
“So ein Kiosk zahlt doch bestimmt nicht viel Miete..”
Nach vielen Maklern und ImmoScout-Nachrichten führte unser Weg über Ebay Kleinanzeigen zu einem kleinen Kiosk im Oeder Weg. An einem verregneten November Abend machten wir uns auf den Weg, um uns den Kiosk anzuschauen. Uns erwartete ein in die Jahre gekommener kleiner Kiosk mit Zeitungsständern, einem Fenster mit viel Tabak Werbung, einem Rollo, das auf halber höhe im Eingang hing und einem kleinen Guckloch - gerade groß genug für unsere Açaí Bowl. Der äußere schlechte Eindruck des Kiosks wurde von innen nicht unbedingt in die gebessert: Ein Langnese Tiefkühler, ein Bierkühlschrank und jede Menge Kippen.
“Wir wissen nicht ob es naiv war, oder wir von einer Menge Kreativität beflügelt wurden, aber wir konnten in diesen 11,5 Quadratmetern die Zukunft unserer Açaí Bar sehen.”
Es war klar, dass nichts in dem Laden so bleiben konnte wie es war. Nur was muss man bei einem Umbau von Kiosk zu einer Gastronomie alles beachten? Nach einigen Besuchen beim Bauamt und dem Ordnungsamt war der Weg frei, wir konnten Umbauen. Da wir beide handwerklich nicht mit übermäßigem Geschick ausgestattet sind, brauchten wir Hilfe. Architekt, Klempner, Elektriker, Trockenbauer, Tischler ? Wir fanden alles in einem: NDY wooddesign. Von da an gingen die Rollläden unseres Kiosks runter und wie bei einer Raupe erschien beim erneuten Öffnen ein komplett neu erstrahlter Laden. Statt Zeitungen Kippen und Bier gibt es jetzt authentisches brasilianisches Açaí im Oeder Weg 63.